Pressemitteilung zur Einrichtung des Kompetenzzentrums
Neue Materialien per Computersimulation
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat im März ein
auf fünf Jahre angelegtes Förderprojekt bewilligt. Dessen Ziel ist
die Entwicklung neuartiger Verfahren für die Computersimulation
moderner Werkstoffe und ihr Transfer in die industrielle Forschung.
Solche Simulationen ermöglichen es, Eigenschaften neuer Keramiken,
Gläser oder Kunststoffe vorherzusagen und besser zu verstehen. Das
Kompetenzzentrum "Werkstoffmodellierung: Wege zum computergestützten
Materialdesign" steht unter Federführung des Max-Planck-Instituts
für Polymerforschung in Mainz. Weitere Teilnehmer sind Arbeitsgruppen
der Institute für Physik der Universitäten Mainz und Heidelberg,
des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart und
des Forschungszentrums Jülich.
Arbeitsgruppe Universität Heidelberg
Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Dieter W. Heermann an der Universität
Heidelberg hat sich in den letzten Jahren intensiv mit polymeren
Werkstoffen befasst. Dabei standen die strukturellen, die thermodynamischen
und die mechanischen Eigenschaften im Vordergrund des Interesses.
Durch die Entwicklung eigener Simulationswerkzeuge und die effiziente
Nutzung kommerzieller Software konnten so wichtige Fragestellungen
aus der Materialforschung angegangen werden. In dem neu eingerichteten
Kompetenzzentrum werden diese Erfahrungen eingebracht.
Reibung und Abnutzung an Oberflächen
Das Verständnis für die mikroskopischen Ursachen von Reibung, Oberflächenhärte
und Abnutzung ist noch sehr begrenzt. Ein besseres Verständnis kann
die Lebensdauer von mechanisch beanspruchten Teilen verbessern und
Energie einsparen helfen. Hierzu haben wir ein in der Welt einzigartiges
Simulationsprogramm entwickelt, um die mechanischen Eigenschaften
polymerer Flächen zu berechnen. Mit diesem Programm kann die mikroskopische
Ursache für das Verhalten der Oberfläche eines Materials untersucht
werden.
Verträglichkeit von Werkstoffen
Die Verträglichkeit von Werkstoffen spielt eine große Rolle bei
industriellen Prozessen. So zum Beispiel beim Ersatz von FCKW bei
Schäumungsprozessen durch CO2. Mit Hilfe von bereits entwickelten
Simulationsmethoden und neu zu konzipierenden Verfahren werden wir
untersuchen, welche Prozesse etwa bei der Mischung von Polystyrol
und CO2 wichtig sind. Dieses System ist z.B. wichtig für die Herstellung
von Dämmstoffen für Häuser.
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